ETHISCHER KODEX
Quagga ist eine tugendhafte und loyale Marke, die sich dafür einsetzt, die traditionellen Produktionsmechanismen, die sich ausschließlich auf den Profit stützen, zu bekämpfen. Sie widmet sich mit Kreativität, Kompetenz und Strenge der Entwicklung von verantwortlichen und für die Umwelt und den sozialen Kontext, in denen sie hergestellt werden, verträglichen Bekleidungsprodukten.
MATERIALEN: WESHALB JA
STOFFE AUS 100% WIEDERVERWERTETEM POLYESTER
Es wird aus den gewöhnlichen Plastikflaschen gewonnen und wird seit vielen Jahren in der Bekleidungsbranche eingesetzt, was der Umwelt enorme Vorteile bringt: Es ermöglicht, nicht erneuerbare Ressourcen wie Erdöl nicht zu verschwenden und reduziert die Menge an Plastik, die in den Deponien entsorgt wird. Außerdem hat das Polyester seine Umweltleistungen dank der neuen Herstellungsverfahren, welche den Energieverbrauch in der Recycling-Phase beachtlich reduziert haben, weiter verbessert und steht auf dem Markt zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung. Das ist ein sehr wichtiger Schritt nach vorn, wenn man bedenkt, dass es bis vor wenigen Jahren kaum mit den damals deutlich billigeren, aus frischen Fasern gewonnenen Stoffen, konkurrieren konnte.
Quagga verwendet nur in Italien, in der Provinz von Como produziertes, wiederverwertetes Polyester. Es wird aus 100% wiederverwerteten Fasern gewonnen und verfügt über ein von den Handelskammern garantiertes Verfolgungssystem. Dieser Stoff kostet nach den verschiedenen Färbungs- und Veredelungsphasen ca. 8 Euro pro Meter. In Anbetracht dessen, dass für ein einzelnes Kleidungsstück 3 bis 6 Meter Stoff benötigt werden (äußere Stoffe, Futter, Kapuzen, Steppungen und eventuell vorhandene, interne Westen), macht dies etwa 10-12% des Kostens des Fertigprodukts aus.
POLYESTER-WATTEN AUS 100% WIEDERVERWERTETEM POLYESTER
Die Polsterungen der Kleidungsstücke von Quagga werden mit 100% wiederverwerteten Fasern von der Firma Frana Polifibre S.p.A. (Bergamo) hergestellt und von der Firma Imbotex S.r.l. (Padova) bearbeitet. Der Watteverbrauch liegt zwischen 1 bis 4 Meter (für lange Kleidungsstücke mit abnehmbarem Innenteil). Die Durchschnittskosten betragen ca. 4 Euro, was etwa 1% des Kostens des Fertigprodukts ausmacht.
REISSVERSCHLÜSSE, ELEMENTE AUS METALL, ETIKETTEN
Die von uns gewählten, aus Nylon auf Polyester-Band hergestellten Reißverschlüsse, enthalten kein PVC, eine von den GOTS-Regeln (Global Textile Organic Standard) verbotene Substanz. Vergeblich haben wir nach ähnlichen, durch das Recycling von Plastik entstehende Produkte gesucht: Die kleinen Zacken der Reißverschlüsse werden ständig in Anspruch genommen und sind stets mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt. Das Material, aus dem sie bestehen, muss eine hervorragende Beständigkeit gegen Abnutzung gewährleisten. Zur Zeit weisen nur Metall und Nylon die für diese Funktion geeigneten Eigenschaften auf. Vor diese Wahl gestellt, haben wir Nylon vorgezogen. Es kann problemlos mit dem Stoff und der Polyester-Watte, aus denen unsere Produkte bestehen, wiederverwertet werden. Der Kosten der Reißverschlüsse macht etwa 2% des Kostens des Fertigprodukts aus.
Die normalen Knöpfe, die Druckknöpfe, die Reißverschluss-Schieber, die Schnallen, die Stopper der Gummibänder und das Metallschild Quagga bestehen aus Zamak, einer vorwiegend aus Zink, Aluminium und Magnesium zusammengesetzten Legierung, und sind nickelfrei. Auch in diesem Fall ist es aufgrund der hohen Belastungen, denen die mechanischen Teile der Verschlüsse ausgesetzt sind, unmöglich, natürliche oder wiederverwertete Materialien zu verwenden. Glücklicherweise kann Zamak, wie alle Metalle, unendliche Male wiederverwertet werden (siehe dazu den Abschnitt ZWEITES LEBEN). Die durchschnittlichen Kosten der Metallteile (Knöpfe + personalisierte Schilder) betragen ca. 14 Euro pro Kleidungsstück. Dies macht etwa 3,5% des Kostens des Fertigprodukts aus.
Die beiden internen Etiketten bestehen aus Bio-Baumwolle und sind mit umweltfreundlicher Farbe bedruckt. Sie sind zwar nicht notwendig, es sind aber nützliche (und umweltverträgliche) Hilfsmittel für die Kommunikation, um vom moralischen Wert der Marke zu zeugen und die einzigartigen Tugenden, die unsere Produkte charakterisieren, zu bescheinigen. Die Kosten für die umweltkompatiblen, internen Etiketten, sind hoch. Es handelt sich um 7 Euro pro Kleidungsstück, beinahe 2% des Produktendpreises.
Schließlich gibt es noch anderes Zubehör, das zwar nicht zu den Kleidungsstücken dazugehört, aber dessen Aufbewahrung, Lagerung und Versand ermöglicht. Die Kleiderbügel bestehen aus Liquid Wood, ein biologisch abbaubarer Biokunststoff, der aus Zellulose-Abfällen gewonnen wird. Die Kleiderhüllen enthalten ein EcoPure genanntes Enzym, welches deren schnelle Zersetzung ermöglicht und sie vollständig biologisch abbaubar werden lässt. Die Schachteln für den Versand bestehen aus 100% wiederverwertetem Karton und das Schließband besteht aus gummiertem Papier.
MATERIALEN: WESHALB NICHT
DAUNEN
Quagga verwendet nicht und wird niemals Daunen für seine Polsterungen verwenden. Die weichen, warmen und leichten Daunenjacken, die uns von der Modeindustrie als "Muss" für die Wintersaison vorgestellt werden, verbergen in Wahrheit eine grauenhafte Tatsache. Tierfabriken, zwei Monate alte Gänse, die für die erste Entfederung am Hals aufgehängt und immobilisiert werden. Das Ganze wird von Akkordarbeitern durchgeführt, die es sich nicht leisten können, schonend vorzugehen und die so manchmal auch Fleischstreifen entfernen. Die Gänse, welche den Schmerz und den Shock überleben, werden nach zwei Monaten einer zweiten und danach einer dritten und vierten Entfederung unterzogen, bis sie schließlich enthauptet und geschlachtet werden. Die weniger glücklichen bleiben am Leben und werden zwangsmäßig durch einen Schlauch, der bis zum Magen gelangt, mit Nahrung vollgestopft, bis ihre Leber riesig und krank wird und so für die Herstellung von Gänseleberpastete geeignet ist.
WOLLE
Leider werden die für die Schiffchen-Bearbeitungen am besten geeigneten, außereuropäischen Wollen (mit denen man feine oder extrafeine Stoffe erhält und die wir für die Herstellung unserer Kleidungsstücke hätten verwenden können) bei den internationalen Auktionen erworben. Es ist deshalb unmöglich, die Haltungen, aus denen sie Stammen, zu identifizieren. Es besteht somit das Risiko, die Entwicklung von Unternehmen, welche invasive, brutale und schmerzhefte Eingriffe auf die Tiere praktizieren, zu unterstützen. Dazu gehört das Feilen der Zähne bis auf das Mark, die narkosefreie Kastration und das schreckliche Mulesing. Letzteres besteht in der Häutung des Damm- und Schwanzbereichs des Tieres, um zu vermeiden, dass das Fell vom Kot verschmutzt wird, und um die Fliegen von der Hinterlegung ihrer Eier in der Wolle abzuhalten. Das Fleisch bleibt so offen und blutend und viele Tiere überleben dem Schmerz und den Infektionen nicht. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, in unseren Kollektionen keine Wolle zu verwenden, bis wir nicht einen nationalen, ethischen und genügend feinen und feinfühligen Wollstoff gefunden haben, der sich für unsere Produktion eignet.
PELZ
Dank wirkungsvollen Aufklärungskampagnen werden die gänzlich aus Pelz hergestellten Kleidungsstücke vom weiblichen Publikum nicht mehr geschätzt. Dies bedeutet aber nicht, dass die Hersteller und die Exporteure dieses Produkts ihre Geschäfte anderswo ausgerichtet haben. Im Gegenteil. Ornamente, Verzierungen, Einsätze und Accessoires aus Pelz werden noch heute als wesentliche Prestige-Elemente der Luxuskollektionen erachtet. Hierbei wird nicht daran gedacht, dass dies ein grauenhaftes und unnötiges Leiden für Millionen von Tieren bedeutet, welche in unbeschreiblichen Umständen gezüchtet und geschlagen werden und oft noch bei lebendigem Leib gehäutet werden. Ein kriminelles Verhalten, das Quagga mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft, wobei eine Reihe von wichtigen Initiativen für die Beendigung dieses schrecklichen Todesmarkts aktiv unterstützt werden.
SEIDE
Es ist ein natürlicher Stoff mit hervorragenden Eigenschaften, besonders für das innere Futter der Kleidungsstücke. Aber weshalb müssen 1500 Seidenraupen sterben, indem sie in kochendes Wasser eingetaucht werden, um 100g Seide herzustellen? Ist es das wert?
CHEMIEFASERN
Chemiefasern werden durch die Extrusion von Cellulose (aus Holz, Baumwolle, Mais und anderen Pflanzen) oder von Proteinen (in Natronlauge behandeltes Milchkasein) erhalten. Die bekanntesten sind Viskose (oder Rayon), Cupro (oder Bemberg), Modal und Lyocell. Obwohl ihr Herstellungsverfahren nicht besonders umweltfreundlich ist, sind diese Fasern biologisch abbaubar und können als eine ausreichend verträgliche Alternative zu den natürlichen Stoffen erachtet werden, da sie von nachwachsenden Rohstoffen erzeugt werden. Von November 2009 bis in das späte Frühjahr 2010 haben wir mit den Technikern der Firma Zeta Esse Ti (Vercelli) detaillierte Laboruntersuchengen durchgeführt, wobei wir einige künstliche Stoffe mit abdichtenden Hilfsmitteln minuziös getestet und behandelt haben, aber die Resultate waren enttäuschend: Diese Stoffe mit ihrer feinen, seidigen Struktur eignen sich generell zur Herstellung von Kleidern, Hemden, Halstüchern, Unterwäsche und Futter, eignen sich jedoch schlecht für äußere Schutzmäntel, vor allem aufgrund ihrer geringen Abriebsfestigkeit, der geringen Beständigkeit gegen mechanische Beanspruchungen und ihrer schlechten Dimensionsstabilität in Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit.
KUNSTFASERN
Es handelt sich um Fasern, die von Polymeren produziert werden, welche aus aus Erdöl gewonnenen Verbindungen erhalten werden. Die synthetischen Stoffe (Nylon oder Polyamid, Acryl, Polyester) sind die im technisch-sportlichen Bereich am häufigsten benutzten Stoffe: Sie haben sehr niedrige Kosten, hervorragende Schutzqualitäten und stehen mit einer unendlichen Vielfalt an äußeren Erscheinungen und Konsistenzen auf dem Markt zur Verfügung. Leider sind ihre Stabilität und ihre Festigkeit so hoch, dass sie die Deponien der Welt für die kommenden Jahrhunderte verschmutzen werden. Sie bestehen außerdem aus chemischen Substanzen, die in der Natur nicht existieren, sondern de novo synthetisiert werden. Die Reaktion, die sie in den Körpern von Tieren und Pflanzen hervorrufen werden, wird erst in der nächsten oder übernächsten Generation festgestellt werden können. Dasselbe gilt für ihre Wirkung auf den menschlichen Körper. Zahlreiche Studien geben diesen Substanzen und den verwendeten Farbstoffen die Schuld für Abstoßungsreaktionen und Allergien.
BÄNDER UND PERSONALISIERTE BÄNDCHEN, PAILLETTEN, PERLEN UND WEITERE UNNÖTIGE ACCESSOIRES
Die harte Konkurrenz zwischen den Brands und das wachsende Angebot an aus dem Orient kommenden, billigen Accessoires, tragen zur massiven Verbreitung der verschiedenen Nippsachen und Gadgets bei, welche die Modekollektionen verzieren und vervollständigen. Diese fast immer überflüssigen Personalisierungen entstehen als Unterscheidungselemente, um die Erkennbarkeit einer Marke zu verstärken, von ihrer Liebe zum Detail zu zeugen und schließlich um das Publikum zum Kauf zu ermutigen. Das Ergebnis ist garantiert: In der Tat können viele Verbraucher der magnetischen Anziehungskraft der chinesischen Flitter und Pailletten, der falschen koreanischen Swarovski und der indischen Perlen, nicht widerstehen. Der blühende Markt dieser "kokettierenden" Accessoires hat jedoch Folgen, die berücksichtigt werden müssten. Sie werden fast immer in Kontexten produziert, in denen es keine soziale Gerechtigkeit gibt und entstehen aus ungesunden und für den Menschen und die Umwelt schädlichen Bearbeitungen. In einer globalen Wirtschaft, die es sich nicht mehr leisten kann, unnötig wichtige Rohstoffe zu verbrauchen, ist es angebracht, neue Maßstäbe für die ästhetik zu setzen und zu verstehen, dass die traditionelle Mode nicht mehr modern ist. Deshalb haben wir beim Entwerfen unserer Kollektion auf unnötige Flitter verzichtet, die Verschwendungen beschränkt, die Bearbeitungen reduziert und die Ressourcen optimiert. Die Verantwortliche Mode, an die wir glauben, beinhaltet Einfachheit, Innovation, Reduktion und Inhalte.